TYPO3 vs. WordPress
08.12.22
Einsteiger-Modus an: Die Vor- und Nachteile von WordPress und TYPO3
Eine neue Webseite muss her, frischer Wind, ein Relaunch des Webdesigns oder wie auch immer Sie auf diesen Artikel gestoßen sind. Dann kommen Begriffe auf wie CMS, WordPress oder TYPO3, Content pflegen und Sie verstehen nur Bahnhof. Dann hoffe ich, dass Ihnen dieser Blogeintrag helfen wird, zumindest etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Um den Überblick zu halten, hier eine kleine Agenda:
01. Auf in die große, weite Webseiten-Welt
02. Der Sieger scheint klar oder doch nicht?!
Auf in die große, weite Webseiten-Welt…
Aber starten wir einfach einmal von ganz von vorne. Weißes Blatt, grüne Wiese. Digitale Inhalte können über das Dreamteam HTML (Hypertext Markup Language) und CSS (Cascading Style Sheets) erstellt werden, um Strukturen und Inhalte von Webseiten zu bauen. Nur eines ist sicher: außer professionellen Entwickler:innen & Programmierer:innen ist es kaum möglich, bequem Änderungen an der Webseite vorzunehmen. Sinnvoll kann dies sein für beispielsweise temporäre Onepager oder Performante Landingpages. Grundsätzlich aber gilt, bei der Verwendung von HTML+CSS: Hier sind Coding-Skills gefragt!
Doch keine Sorge, Rettung naht für User, die oft oder regelmäßig ohne einer Agentur etwas ändern möchten. Denn an diesem Punkt kommt ein sogenanntes CMS ins Spiel. Genauer gesagt ein Content-Management-System (kurz CMS), welches übersichtlich die Erstellung, Bearbeitung, Organisation und Darstellung von digitalem Content ermöglicht. Für Sie kommt eher ein Headless CMS infrage? Dann haben wir passend zum Thema dazu einen informativen Blogbeitrag für Sie.
Und hier setzen wir an:
WordPress und TYPO3 sind eben zwei dieser unzähligen Content-Management-Systeme, die die Erstellung von Webseiten ermöglichen.
Beschäftigt man sich mit den Marktanteilen der beiden Systeme, könnte man meinen einen klaren Gewinner auf dem CMS-Siegertreppchen zu sehen. Laut einer Statistik (Oktober 2021) werden weltweit stolze 65 % aller CMS-basierten Webseiten mit WordPress betrieben, somit ist es als beliebtestes Content-Management-System anzusehen. TYPO3 hingegen verzeichnet einen weltweiten Marktanteil von etwa 0,6 %, in Deutschland ist es dennoch das zweithäufigst-verwendete CMS.
Der Sieger scheint klar, oder doch nicht?!
Doch Moment, es lohnt sich einen weiteren Blick in die CMS-Welt zu wagen. Denn je nach Bedarf gibt es einerseits bei WordPress Vorteile, aber auch Nachteile, die individuell betrachtet werden sollten. Dabei können eventuell andere Anforderungen besser über das CMS TYPO3 kompensiert werden. Es gibt also keine Faustregel für die richtige Wahl, ein geeignetes CMS wird je nach Bedarf und Menge an Content ausgewählt. So sollte also fundiert und individuell überlegt werden, welches CMS als Basis für die neue Webseite gewählt wird. Gerne helfen wir dabei, diese Entscheidung im Einzelfall zu treffen.
WordPress
Facts, facts, facts! Jeden Monat betrachten 409 Millionen Menschen über 20 Milliarden WordPress-Seiten mit über 70 Millionen neuen Beiträgen und 77 Millionen neuen Kommentaren. Uff, das ist wirklich eine Hausnummer! Ursprünglich wurde WordPress im Jahr 2003 als Software erstellt, die schlichtweg Blogs betreuen sollte. Damals hätte der Entwickler Matt Mullenweg von diesen Zahlen wohl nie zu träumen gewagt. Weg von der Geschichte und Zahlen, hin zu den Vor- aber auch Nachteilen.
Wieso also WordPress für Ihr Projekt die richtige Wahl sein könnte?
- Eine der Gründe, weshalb WordPress sich an so großer Beliebtheit erfreut, ist der hohen Benutzerfreundlichkeit zu verdanken. Auch komplette Neulinge können sich schnell zurechtfinden und Content bearbeiten.
- Planen Sie einen Blog, wird WordPress definitiv die richtige Wahl sein. Da es hierfür ursprünglich entwickelt wurde, gibt es für Blogs zahlreiche Funktionen, die recht einfach umzusetzen sind.
- WordPress stellt unzählige Themes, also fertige Designs, die nur noch mit Inhalten befüllt werden müssen. Wer also keinen großen Wert auf individuelles Design legt und für den es kein Problem darstellt sich ein Theme mit zehntausenden, anderen Usern zu teilen – kann ohne initialen Aufwand eine Webseite erstellen lassen.
- WordPress stellt unfassbar viele Plug-Ins (dies sind Erweiterungen wie z.B. Shopfunktion) zur Verfügung. Für fast jedes Problem gibt es sozusagen ein passendes Plug-In.
- Die Installation erfolgt sehr einfach, auch Anfänger in der WordPress-Welt können das CMS sehr schnell installieren.
- Die Aufbereitung der Inhalte erfolgt optimiert für Suchmaschinen, d.h. dadurch entstehen viele Möglichkeiten für SEO-Maßnahmen.
Dennoch gehen auch ein paar Nachteile mit dem CMS WordPress einher:
- Aufgrund des Blogursprungs werden Seiten und Posts in Listen dargestellt. Dies kann bei sehr vielem zu verwaltendem Content unübersichtlich werden. Dennoch gibt es in WordPress die Möglichkeit Beiträge zu filtern, z.B. nach Datum, Kategorie etc.
- Über WordPress ist standardmäßg keine Rechteverwaltung auf Seitenebene möglich. Individuell können wir dies als Agentur jedoch für Sie über ein Plug-In lösen (wie die Bestimmung der Rechte von Rollen oder welche User was im Frontend zu sehen bekommen, was z.B. für Kundenbereiche relevant sein kann).
- Grundsätzlich ist WordPress sehr sicher, bietet dennoch eine größere Angriffsfläche für Hacker. Für sehr sensible Daten also eher ungeeignet. Trotzdem: die riesige Community erkennt Sicherheitslücken sehr schnell.
TYPO3
Es lohnt sich also, sich weiterhin mit dem Thema zu beschäftigen. TYPO3 ist sicherlich nicht zu unterschätzen und liefert einige Vorteile, die zu nennen sind:
- TYPO3 veranschaulicht die Seitenhierarchie über eine Baumstruktur. Ist also sehr viel Content zu verwalten, gibt es hier gute Möglichkeiten die Inhalte zu strukturieren und zu verwalten.
- Über TYPO3 sind umfangreiche Verwaltungs-Einstellungen möglich. Das bedeutet, dass man verschiedenen Usern unterschiedliche Rechte im CMS zuteilen kann. Vor allem bei großen Webprojekten und vielen Mitwirkenden stellt sich dies als klarer Vorteil heraus. Denn wie sagt man so schön: Zu viele Köche verderben sonst oftmals den Brei!
- Sehr gut, muy bien, very good! TYPO3 kann problemlos über mehrere Sprachen verwaltet werden.
- Mammut-Web-Projekte? Für TYPO3 kein Problem, denn hier können sogar hunderte von Domains verwaltet werden.
- TYPO3 krönt sich mit den höchsten Sicherheitsstandards, was sich z.B. für Seiten mit sehr sensiblen Daten kombinieren lässt.
So weit, so gut. Dennoch sind auch bei TYPO3 Nachteile zu nennen, die bei der CMS-Auswahl zu berücksichtigen sind.
- In seiner Struktur ist TYPO3 weitaus komplexer. Die Möglichkeiten zu Änderungen sind nahezu unbegrenzt, ist dafür aber bei weitem weniger intuitiv. Grundsätzlich ist TYPO3 also eher für Entwickler ausgerichtet.
- Damit geht einher, dass es sich schwieriger gestalten lässt, Content selbst zu verwalten & pflegen.
- TYPO3 enthält weitaus weniger Plug-Ins.
- Aufgrund der Komplexität ist demnach die Entwicklung kostenintensiver (auch die Pflege wie Wartungen und Updates) und es gibt weniger Entwickler, die TYPO3 bedienen können.
Ganz schön viel Input! Deshalb kommen hier zusammengefasst die Hardfacts im Überblick:
CMS | WordPress | TYPO3 |
Benutzerfreundlichkeit | Sehr intuitiv, für Anfänger geeignet | Niedrig, eher für Pro‘s |
Plug-Ins | Sehr viel Auswahl | Weniger Auswahl |
Mehrsprachigkeit | Aufwendig über kostenpflichtiges Tool | Sehr übersichtlich |
Struktur | Listenstruktur | Baumstruktur |
Sicherheitsstandard | Relativ große Angriffsfläche für Hackerangriffe | Sehr hohe Sicherheitsstandards |
Updates | Zum Teil mehrfach pro Monat notwendig, aber geringer Aufwand | Seltener (1-2 Jahre), aber sehr aufwändig |
Fazit
Summa Summarum ist es von den Anforderungen des Projekts abhängig, für welches CMS man sich entscheidet. WordPress eignet sich Template-Basiert meist für Einzelpersonen oder kleine Unternehmen, mit individuellem Design und Features bildet WordPress aber auch eine sehr gute Basis für mittelständische Unternehmen, während größere Firmen oftmals in TYPO3 ein vorteilhafteres CMS finden. Denn WordPress tritt seit den letzten Jahren mehr als nur ein Blogsystem auf und wächst stetig in seinen Funktionen. Sind große Unternehmensstrukturen, enorm viel Content vorhanden und Themen wie Funktion, Sicherheit und Stabilität priorisiert, entlarvt sich meist TYPO3 als geeigneteres CMS.
Doch wie so oft entscheidet die Jura-Regel: „Es kommt darauf an“. Die Wünsche an einer Webseite sind vielschichtig und eine fallspezifische Entscheidung
Wir bei Pixelperfektion sind sowohl auf WordPress sowie TYPO3 spezialisiert und beraten Sie gerne zur richtigen CMS-Wahl, auch darüber hinaus mit Blick auf Headless-CMS Alternativen! Für Ihr Problem finden wir gerne eine Lösung. Senden Sie uns einfach eine Mail an hello@pixelperfektion.de. Wir freuen uns, Sie individuell beraten zu können!