Warum ein „schneller Webdesign-Entwurf“ selten eine gute Idee ist
22.08.24
Als erfahrene Branding- und Webdesign-Agentur in München, Pixelperfektion, hören wir oft eine bestimmte Anfrage von unseren Kunden: „Können Sie uns einen schnellen Webdesign-Entwurf machen, um Ihr Angebot zu ergänzen?“ Auf den ersten Blick scheint diese Anfrage vernünftig, vielleicht sogar hilfreich, um den Entscheidungsprozess zu erleichtern. Doch in der Realität bringt diese Anforderung mehr Probleme mit sich, als sie löst.
Kerninhalte des Artikels
1. Strategischer Prozess
Ein „schneller Webdesign-Entwurf“ ignoriert die tiefgehende Analyse und Strategie, die für ein erfolgreiches Design erforderlich sind.
2. Fehlende Vergleichbarkeit
Ein oberflächlicher Entwurf ohne Hintergrundwissen ist kaum vergleichbar und führt zu falschen Schlussfolgerungen.
3. Moralische Fragen
Unklare Rahmenbedingungen und fehlende Transparenz schaffen einen unfairen Wettbewerb zwischen Agenturen.
Der erste Entwurf: Mehr als nur ein schöner Schein
Der Entwurfsprozess für eine Website ist bei uns nicht nur ein kreativer Akt, sondern ein tief gehender strategischer Prozess. Wir tauchen intensiv in die Problemstellungen unserer Kunden ein, analysieren die aktuelle Webseite, erforschen den Markt und die Konkurrenz, und setzen uns mit den Zielen auseinander, die oft sehr unterschiedlich und komplex sein können. Erst nach dieser Phase beginnt die eigentliche Gestaltung, in der wir verschiedene Designansätze entwickeln, intern prüfen und die besten Empfehlungen zusammenstellen. Dies alles auf „ein paar Stunden“ herunter zu brechen, ist schlichtweg unmöglich.
Die Bedeutung von Briefings
Ein gut durchdachtes Briefing ist die Basis für ein erfolgreiches Webdesign. Es ist entscheidend, dass Kunden ihren Agenturen klare und umfassende Informationen zur Verfügung stellen, damit diese ein Design entwickeln können, das genau den Anforderungen entspricht. Ohne ein detailliertes Briefing ist es schwierig, eine Lösung zu schaffen, die sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugt. Ein gut gestalteter Entwurfsprozess beginnt daher immer mit einem klaren Verständnis der Kundenbedürfnisse.
Der Vergleich hinkt: Was sagt ein schneller Entwurf wirklich aus?
Selbstverständlich könnte jeder unserer Designer sich einfach hinsetzen und einen Tag in das Design einer Startseite investieren. Das Ergebnis würde vermutlich gut aussehen, doch wäre es oberflächlich. Der Entwurf würde keinen strategischen Hintergrund haben, keine tiefere Verbindung zu den spezifischen Bedürfnissen des Kunden. Auf der anderen Seite steht der Kunde, der möglicherweise mehrere Angebote einholt und die verschiedenen Designs vergleicht. Doch ohne zu wissen, wie viel Zeit, Gedanken und Strategie in das Design eingeflossen sind, ist ein solcher Vergleich kaum aussagekräftig. Ein Design, das in zwei Stunden skizziert wurde, ist nicht mit einem Design zu vergleichen, das auf Wochen der Vorbereitung basiert. Rückschlüsse für eine weitere Zusammenarbeit können so nicht gezogen werden.
Erfolgsbeispiele aus der Praxis
Um zu verdeutlichen, warum ein durchdachter Entwurfsprozess so wichtig ist, könnten wir auf einige erfolgreiche Projekte zurückblicken, bei denen unsere strategische Herangehensweise den Unterschied gemacht hat. Beispielsweise konnte durch intensive Markt- und Zielgruppenanalysen für einen Kunden eine Webseite entwickelt werden, die nicht nur ästhetisch ansprechend war, sondern auch die Conversion-Rate signifikant steigerte (zum Fallsbeispiel). Ein anderes Projekt führte dank der Berücksichtigung spezifischer Kundenbedürfnisse und einem individuellen Design zu einer verbesserten Nutzererfahrung und längeren Verweildauer auf der Seite (zum Fallbeispiel).
Noch mehr Insights über erfolgreich umgesetzte Projekte sind unter diesem Link zu finden.
Das moralische Dilemma: Wie viel ist ein „schneller Entwurf“ wert?
Hinzu kommt die moralische Frage, die sich stellt, wenn eine solche Anfrage nicht in einem klaren Rahmen erfolgt. Anders als bei einer offiziellen Ausschreibung, bei der die Bedingungen – wie Budget, Zeitrahmen und Umfang des Pitches – klar definiert sind, bleibt bei einer solchen Anfrage oft vieles im Unklaren. Im schlimmsten Fall konkurrieren 5-6 Agenturen oder mehr um den gleichen Auftrag, ohne dass klar ist, was genau benötigt wird oder wie viel Zeit investiert werden sollte. Dies führt zu einem unfairen Wettbewerb, der für alle Beteiligten wenig gewinnbringend ist.
Tipps für die Auswahl einer Agentur
Für Kunden, die vor der Entscheidung stehen, welche Webdesign-Agentur sie beauftragen sollen, ist es wichtig, nicht nur auf den ersten Eindruck eines Entwurfs zu achten. Kriterien wie die Erfahrung der Agentur, das Portfolio, Referenzen und die Fähigkeit zur strategischen Beratung sollten ebenso in die Entscheidung einfließen. Ein „schneller Entwurf“ mag auf den ersten Blick verlockend sein, doch die wahre Qualität einer Agentur zeigt sich in der Tiefe ihrer Arbeit und ihrer Fähigkeit, maßgeschneiderte Lösungen zu liefern.
Langfristiger Nutzen von durchdachten Designs
Ein weiterer Punkt, den es zu berücksichtigen gilt, ist der langfristige Nutzen eines durchdachten Webdesigns. Eine Website, die nicht nur für den Moment, sondern auch für zukünftige Entwicklungen und Anforderungen gewappnet ist, bietet einen erheblichen Mehrwert. Sie bleibt länger relevant, kann leichter angepasst und erweitert werden und trägt so nachhaltig zum Erfolg des Unternehmens bei. Nachhaltigkeit in digitalen Projekten bedeutet, dass man heute in Qualität investiert, um auch morgen noch konkurrenzfähig zu sein.
Fazit: Wichtige Erkenntnisse zusammengefasst
1. Investition in Strategie
Ein fundierter Entwurfsprozess erfordert Zeit und tief gehende Auseinandersetzung mit dem Projekt.
2. Transparente Vorgaben
Für einen fairen Vergleich zwischen Agenturen sollten klare Rahmenbedingungen und gleiche Voraussetzungen geschaffen werden.
3. Substanz statt Oberfläche
Ein gutes Design geht über eine schöne Optik hinaus und muss die spezifischen Ziele und Bedürfnisse des Kunden erfüllen.
4. Langfristiger Wert
Ein durchdachtes Design ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit und den nachhaltigen Erfolg eines Projekts.